Kapazität der Turnhallen ist ausgereizt
Das Rümlanger Stimmvolk hiess am Montag die positiven Rechnungen sowie einen Kredit zum Hochwasserschutz gut. Für Diskussionen sorgte der Ruf der Vereine nach mehr Turnhallen.
Die Gemeinde Rümlang kann sich über eine positive Rechnung 2022 freuen. Bild: sti
Das Rümlanger Stimmvolk hiess am Montag die positiven Rechnungen sowie einen Kredit zum Hochwasserschutz gut. Für Diskussionen sorgte der Ruf der Vereine nach mehr Turnhallen.
Rümlang. Mit 77 anwesenden Stimmberechtigten war die Rümlanger Rechnungsgemeindeversammlung am Montagabend im Gemeindesaal trotz schönem Wetter auffallend gut besucht. Dies lag nicht nur an den erfreulichen Zahlen. Verschiedene Vereine hatten ihrem Anliegen nach mehr Raum für sportliche und andere Anlässe in einer Anfrage nach Gemeindegesetz §17 Ausdruck verliehen.
Eindrücklich schilderten die anwesenden Vereinsmitglieder von neun Rümlanger Vereinen, hauptsächlich aus dem Sport, aber auch der Musikverein, ihre Probleme mit dem ungenügenden Platz in den Turnhallen und dem Gemeindesaal als Veranstaltungsort. Dabei ging es im Wesentlichen um die Erweiterung der Heuel-Halle sowie eine neue Dreifach-Turnhalle. «Das Bedürfnis und die Not sind bekannt und beim Gemeinderat angekommen», sagte Gemeindepräsident Peter Meier-Neves. Die Prüfung und Planung des Gebietes Heuel (Sportanlagen) sei als Legislaturziel des Gemeinderates vorgesehen. Der Turnhallenbedarf werde mit der Primarschulpflege ermittelt.
Zuvor wurden an der Versammlung die durchs Band positiven Rechnungen 2022 der Schulen und der Gemeinde von den Stimmberechtigten ohne Diskussion durchgewunken und ein Kredit für den Hochwasserschutz grossmehrheitlich genehmigt.
Ulrich Haab, Präsident der Sekundarschulpflege Rümlang-Oberglatt, hatte den erneut knapp werdenden Schulraum und damit auch den Engpass in den Turnhallen schon zuvor thematisiert (in zwei Jahren werden es in der Sek RO rund vier Klassen mehr sein), nämlich an der Versammlung der Sek RO, die jeweils zuerst an der Reihe ist. Haab hielt vor den 83 anwesenden Stimmberechtigten(6 davon aus Oberglatt) einen kurzen Rückblick aufs vergangene Schuljahr, in welchem das Schulhaus Chliriet in Oberglatt in Betrieb genommen wurde.
Markus Wolff, Vizepräsident und Vorsteher Finanzen, präsentierte anschliessend die erfreuliche Rechnung. Die Erfolgsrechnung der Sek RO schliesst bei einem Aufwand von 16 004 860 Franken und einem Ertrag von 17 393 636 Franken mit einem Ertragsüberschuss von 1 388 776 Franken ab. Im Budget wurde mit einem Ertragsüberschuss von 8800 Franken gerechnet. «Dieses sehr gute Resultat konnte durch einen unerwartet deutlich höheren Anteil aus den Steuereinnahmen und dank Kostenkontrolle der nicht gebundenen Positionen erzielt werden», so Wolff. Als wesentliche Veränderungen bei den laufenden Ausgaben nannte er die höheren Kosten bei den Lehrerbesoldungen durch gestiegene Schülerzahlen sowie mehr Vikariate durch Krankheitsfälle. Sparen können habe man bei den Sonderschulungen. Durch den Ertragsüberschuss erhöht sich das Eigenkapital der Sek RO auf 6 825 502 Franken.
In der Investitionsrechnung wurden insgesamt Kosten von 7 131 487 Franken als effektive Ausgaben anstelle der für den Neubau des Schulhauses Chliriet budgetierten 7 Millionen verbucht.
Auch Primarschulpflegepräsidentin Nadia Koch hielt einen kurzen Rückblick auf das Schuljahr mit aktuell 750 Schulkindern. Simon Stoll, Vorsteher Finanzen, konnte ebenfalls eine sehr erfreuliche Rechnung präsentieren. «Der Aufwand ist leicht unter dem Budget, bei einem deutlich höheren Ertrag.» Die Erfolgsrechnung der Primarschule Rümlang schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 2 961 556 Franken ab. Dieser wird dem Eigenkapital zugewiesen, welches sich dadurch auf 10 915 175 Franken erhöht. Im Budget wurde mit einem Aufwandüberschuss von 644 800 Franken gerechnet.
Die Ursachen für diesen deutlichen Unterschied sind Mehreinnahmen bei den Gemeindesteuern und Minderausgaben beim Gebäudeunterhalt. Deutlich gestiegen sind die Kosten für die Entschädigungen der Lehrpersonen. Ebenfalls höher sind in der Primarschule die Kosten für die sonderpädagogischen Massnahmen.
Die Investitionsrechnung schliesst mit Investitionsausgaben von total 5 395 554 Franken gegenüber den budgetierten 7 755 000 Franken ab. Die grössten Investitionen wurden beim Neubau des HPS-Schulgebäudes getätigt.
Finanzvorstand Roland Niesper freute sich, dass er so erfreuliche Zahlen für die Politische Gemeinde Rümlang präsentieren konnte, die «deutlich besser ausgefallen sind als budgetiert». Die Erfolgsrechnung schliesst bei einem Aufwand von 51 630 691 Franken und einem Ertrag von 58 248 972 Franken mit einem Ertragsüberschuss von 6 618 281 Franken ab. Budgetiert war ein Ertragsüberschuss von 6200 Franken. «Das Ergebnis kommt vor allem aufgrund von wesentlich tieferen Kosten im Bereich Soziale Sicherheit, Mehreinnahmen aus Steuerausscheidungen und Einkommenssteuern sowie Grundstückgewinnsteuereinnahmen zustande. Wir haben grundsätzlich eine gute Kostendisziplin», so Niesper. Ein wesentlicher Mehraufwand entstand im Bereich Gesundheit. Dies sei vor allem auf den demografischen Wandel zurückzuführen.
Beim Verwaltungsvermögen wurden die grössten Investitionen in den Bereichen Umweltschutz und Raumordnung, Verwaltungsliegenschaften sowie Verkehr getätigt, wobei der grösste Posten das Begegnungszentrum 90i ist. Die Nettoinvestitionen sind um rund 2,67 Millionen Franken tiefer als budgetiert, da in der Investitionsrechnung mehrere Beiträge Dritter verbucht werden konnten, die erst nächstes Jahr erwartet wurden. Die Investitionsrechnung schliesst mit einem Ausgabenüberschuss von 4 300 130 Franken ab. Nach der Einlage von 510 000 Franken in die finanzpolitische Reserve beträgt das zweckfreie Eigenkapital neu 53 314 919 Franken.
Die Genehmigung eines Kredites von 2 085 000 Franken für das Bauprojekt Hochwasserschutz Haldenbach wurde von Nadja Giuliani (Vorsteherin Tiefbau und Werke) erläutert. Fragen gab es zum Beispiel zu einem möglichen Rechtsstreit oder den wiederkehrenden Kosten für die Gemeinde.
Bettina Sticher
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