Dreister Einbruch im Tierheim
Im Tierheim der Helena Frey Stiftung in Rümlang gab es unerwünschten Besuch - Einbrecher stahlen einen vierstelligen Betrag.
Im Tierheim der Helena Frey Stiftung in Rümlang gab es unerwünschten Besuch - Einbrecher stahlen einen vierstelligen Betrag.
RÜMLANG. Klauen ist ja an und für sich schon keine schöne Tugend, sich aber an den Geldern einer öffentlichen Institution zu vergreifen, welche sehr auf all ihre Einkommen angewiesen ist, das darf man sicherlich so ziemlich als das Allerletzte bezeichnen, so geschehen im Tierheim der Helena Frey Stiftung in Rümlang vor gut zwei Wochen. «Ja, es ist wirklich traurig», meint denn auch die Leiterin Cristina Winkler bei unserem Besuch vor Ort. In all den Jahrzehnten, seit denen sich das Tierheim um unzählige Tiere kümmert, sei sowas noch nie vorgekommen, meint sie weiter.
Für sie sehe der Einbruch nach einer geplanten Aktion aus und es sei wahrscheinlich, dass jemand auch die Örtlichkeiten kenne. Weder im Hunde- noch im Katzenhaus, wo die Einnahmen aus der Kasse entwendet wurden, gab es Einbruchspuren. Die Täterschaft sei gezielt in den Innenbereich gelangt und müsse eigentlich gewusst haben, wo welche Türen nicht verschlossen sind und zudem auch, wo sich die Kassen genau befinden. Für den Einbruch in ein Tierheim findet auch sie klare Worte, ist aber auch einfach froh, dass den tierischen Bewohnern nichts zugestossen ist.
Doch der vierstellige Betrag, welcher verschwunden ist, die Einbrecher machten dabei auch keinen Halt vor Spenden- und Kaffeekässeli, schmerzt und reisst zusätzlich ein Loch in das sowieso schon enge Budget des Tierheimes. «Wir sind finanziell nie wirklich gut aufgestellt », meint Winkler, sie wolle nicht jammern, das sei einfach eine Tatsache. Dass man den Einbruch aufklären könne, da macht sich die Leiterin wenig Hoffnung. Es sei einfach nur traurig.
Doch eines ist sicher, noch einmal wird das im Tierheim in Rümlang nicht passieren. Man werde keinen Rappen Bargeld mehr in den Räumlichkeiten lassen und zudem würden nun überall Kameras installiert, welche genau beweisen, wenn Unbefugte ums Heim schleichen. Ebenfalls werden Schlösser ausgewechselt.
Ein wenig schade findet Winkler, dass in jener Nacht die Gänse nicht draussen sein konnten, da sie wegen der Vogelgrippe in Quarantäne hausen müssen. «Diese sind unsere besten Wachhunde», schmunzelt sie, ihr Geschnatter, wenn Fremde in der Nacht auf dem Areal sind, würde man sicherlich weit herum hören.
Schön findet die Leiterin, dass sie bereits viel Hilfe von verschiedensten Leuten erfahren habe, welche den Einbruch auch aufs Schärfste verurteilen. Es seien bereits einige Spenden eingegangen, freut sich Winkler, aber man sei um jeden Betrag froh, welcher den Verlust wieder ein wenig ausgleichen würde. Denn die 198 Tiere, vom Huhn bis hin zum Pony, welche im Tierheim leben, müssen alle gefüttert, gehegt und gepflegt werden. Dass es ihnen gut geht, darum kümmern sich elf Angestellte.
Und die meisten von den tierischen Bewohnern, werden für immer bleiben, da es sich die Helena Frey Stiftung für Tierschutz zur Hauptaufgabe gemacht hat, sich um verwaiste und in Not geratene Tiere zu kümmern. Einzig Hunde, die möchte Cristina Winkler niemals für immer im Tierheim behalten müssen. Nicht, weil sie diese nicht mag, aber «ein Hund braucht sein eigenes Zuhause», lächelt sie. Momentan warten übrigens einige wenige tolle Hunde-Schützlinge im Tierheim darauf, dass sie eben in ein solches umziehen dürfen.
Um den Betrieb zu finanzieren, ist die Stiftung nicht nur auf Spenden angewiesen, auch die vierbeinigen Ferien- und Tagesgäste sind ein wertvolles Standbein, um Gelder für das Heim zu generieren, was nun zum Glück wieder gut angelaufen sei, so Winkler, da es während der Corona-Zeit einen massiven Einbruch gab, welcher aber immer noch nachhängt. «Wir sind für jegliche Unterstützung dankbar », meint Winkler.
Weitere Informationen unter tierschutzheim. ch.
Judith Sacchi
Lade Fotos..