Wahltag ist Zahltag – Kantonsrat und Regierungsrat werden neu bestimmt
Im 180-köpfigen Zürcher Kantonsparlament haben die Unterländer Bezirke Dielsdorf und Bülach insgesamt 29 Kantonsratsmandate.
Wie sieht wohl die Zusammensetzung im Kantonsparlament nach dem Wahlsonntag vom 12. Februar aus? Bild: Parlamentsdienste
Im 180-köpfigen Zürcher Kantonsparlament haben die Unterländer Bezirke Dielsdorf und Bülach insgesamt 29 Kantonsratsmandate.
Wahlen. Der 12. Februar rückt näher, dann ist Wahltag – und auch Zahltag. Die Parteien haben ihre Kandidatenlisten für den Kantonsrat längst zusammengestellt, sie musste bis Anfang Dezember eingereicht werden.
Die Anzahl Sitze, die pro Wahlkreis zu vergeben sind, richtet sich nach der Einwohnerzahl. Der Bezirk Dielsdorf (Wahlkreis XVIII) kann wie vor vier Jahren elf Volksvertreter in den Zürcher Kantonsrat schicken. Über alle Wahlkreise gesehen, dominieren in der laufenden Legislatur folgende Parteien: Am stärksten ist die SVP, vor SP, FDP, GLP und den Grünen. Es folgen Die Mitte und EVP (gleich viele Sitze) und schliesslich AL und EDU (gleich viele Sitze).
Wie sieht die Sitzverteilung im Bezirk Dielsdorf aus? In der aktuellen Legislatur verteilen sich die Kantonsratsmandate auf sechs Parteien: SVP (5 Sitze), FDP (2), SP (1), GLP (1), Grüne (1) und die EDU (1). Kein Kantonsratsmandat haben im Wahlkreis Dielsdorf Die Mitte und die EVP sowie die AL. Ob die Zusammensetzung in diesem Wahlkreis nach dem Wahlsonntag vom 12. Februar wohl so bleibt?
Seit den Kantonsratswahlen 2019 stellt der Bezirk Bülach (Wahlkreis XVII) 18 Kantonsratsmandate, zuvor waren es 17. Den Bezirk vertreten im Kantonsparlament derzeit acht Parteien: SVP (6 Sitze), SP (3), FDP (3), GLP (2), Grüne (1), Die Mitte (1), EVP (1) und EDU (1). Spannend dürfte es bei der SP werden. Die Partei hat 2019 den zusätzlichen Sitz gewonnen: Kann sie ihn an den kommenden Wahlen verteidigen?
In beiden Bezirken tritt auch die Alternative Liste (AL) an, die bis anhin keine Kantonsräte aus den Unterländer Wahlkreisen stellen konnte. Ihr Glück versucht zudem die Partei Aufrecht/Freie Liste (AuFL).
Blenden wir zurück: Bei den Kantonsratswahlen 2019 erlebte man links wie rechts der Mitte grosse Überraschungen. Vor vier Jahren waren die grossen Gewinner die Grünliberalen – sie kamen auf einen Wähleranteil von 12,9 Prozent – und die Grünen mit einem Wähleranteil von 11,9 Prozent. Beide Parteien holten je neun zusätzliche Sitze im 180-köpfigen Kantonsrat. Ein Debakel erlebten 2019 hingegen die Bürgerlichen im Kanton. Ihre Wähleranteile schrumpften im Kanton Zürich, bei der wählerstärksten SVP um 5,6 auf 24,5 Prozent (minus 9 Sitze). Auch die FDP musste mit zwei Sitzen Federn lassen. Die heutige Mitte – eine Fusion aus CVP und BDP – und die EDU verloren je einen Sitz, genauso wie die SP.
Seither hat sich die Welt stark verändert. Nach 2019 folgten die Jahre der Pandemie, der russische Überfall auf die Ukraine begann im Februar 2022 und schliesslich machte sich die Energiekrise mit schwindelerregenden Preisen bemerkbar. Die Abhängigkeit von Russland wird auch der Schweiz schmerzhaft vor Augen geführt. Weltweite Inflationssorgen kommen auf, die Teuerung belastet Industrie, Gewerbe und Haushalte. Auch der Klimawandel wird immer mehr spürbar. Das sind ein paar der dominierenden Themen seit den letzten Wahlen.
Welche Partei kann diese Themenliste optimal bewirtschaften, wer überzeugt mit Lösungen? Wird das seit 2019 existierende Umwelt-Bündnis von SP, Grünen, GLP, EVP und AL, die seit den letzten Wahlen über eine knappe Mehrheit (93 Sitze) im Kantonsrat verfügen, sich halten können. Oder erobern die bürgerlichen Parteien SVP, FDP, Mitte und EDU ihre frühere Mehrheit zurück?
Auf den Seiten 11 bis 13 unserer aktuellen Printausgabe finden interessierte Leser Antworten von Kantonsratskandidatinnen und -kandidaten aus dem Bezirk Dielsdorf, die auf dem ersten Listenplatz ihrer Partei stehen. Ebenso sind Antworten von zweitplatzierten Kandidaten zu finden, so sie aus dem Verteilgebiet der «Unterland Zeitung», des «Furttaler» und des «Rümlanger» stammen. Gleiches gilt für die Kantonsratskandidatinnen und -kandidaten aus dem Bezirk Bülach, die auf den Seiten 14/15 dieser Ausgabe zu finden sind.
Hier gehts zur Printausgabe vom 13. Januar: https://kiosk.purplemanager.com/swissregiomedia#/main/issues?publicationId=74477e51-4cae-4655-a4c0-4cc48c83034d
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